Wie wertvoll bist Du?

 

Die Frage ist im Titel absichtlich provokant formuliert. Die eigentliche Fragestellung dahinter lautet: Wie bzw. worüber definierst Du Deinen Wert? Die vergangenen Wochen und Monate haben sehr viele Menschen mit diesem Thema konfrontiert - ob bewusst oder unbewusst.

 

Was bleibt, wenn die Quellen für äussere Bestätigung und Anerkennung abnehmen oder gar gänzlich versiegen, weil der persönliche Austausch auf ein Minimum reduziert wird und auch das Arbeiten nicht mehr in gewohnter Weise oder überhaupt nicht mehr möglich ist?

 

An dieser Stelle kann man gedanklich auch gleich noch einen Schritt weiter gehen, indem man sich fragt, was denn bestehen bleiben würde, wenn sämtliche äusseren Zuschreibungen und Definitionen wegfielen.

 

Wer bist Du ohne jegliche Anbindungen an äussere Systeme? Wer bist Du also, ohne Vorgesetzter, Angestellter, Vereinsmitglied, Fussballfan, Konzertbesucher, Teamkollege, Freund(in), Geliebte(r) zu sein? Wer bist Du, so ganz auf Dich selbst reduziert? Welchen Einfluss hätte dies auf Deinen Wert?

 

Die Wahrheit ist, dass all dies in facto absolut keinen Einfluss auf Deinen Wert hat - Du bist von Natur aus wertvoll, völlig unabhängig Deines Tuns oder der Rollen, die Du grad einnimmst.

 

Doch aufgrund der dazu in unserer Gesellschaft vorherrschenden gegensätzlichen Konditionierungen, die darauf basieren, Wert über Leistung und soziale Rollen zu definieren, stellt sich die Frage etwas anders: Welchen Wert gibst Du Dir selbst? Worauf basiert Dein diesbezügliches Wertesystem? Kannst Du auch dann noch spüren, wie unverändert wertvoll Du bist, wenn Du keine Leistung erbringst, keine Rolle ausfüllst, jegliche äussere Bestätigung wegfällt?

 

Die Energie von Wert ist Liebe. Das wahre Wesen der Liebe ist bedingungslos. Liebe muss nie und durch nichts verdient werden. So steht sie grundsätzlich jedem jederzeit unbegrenzt zur Verfügung. Dass wir dennoch immer mal wieder auch in Situationen geraten, in denen wir dies anders empfinden, liegt vor allem daran, dass Glaubensmuster (meist aus der Kindheit stammend oder bereits von Vorfahren übernommen) unsere Wahrnehmung vernebeln und/oder Schutzmauern den Zugang zu unserem Innersten blockieren...

 

Achtsam zu sein, um sich dieser inneren Abläufe bewusst zu werden, ist der erste Schritt, sie zu verändern. Denn das Gute an herausfordernden Situationen ist ja immer auch, dass sie uns Gelegenheit bieten, zu überprüfen, wo wir aktuell stehen und was wir noch lernen bzw. transformieren und so in uns selbst heilen dürfen.

 

Es ist ein Leichtes, die Sonne wahrzunehmen und ihre Wärme zu geniessen, wenn sie vom blauen Sommerhimmel strahlt. Sich ihrem Strahlen aber auch an kalten, grauen Wintertagen gewahr werden zu können, ist es, was uns schliesslich unser Ganzsein spüren lässt und uns so auch freier und unabhängiger werden lässt - aus der tiefen Verbundenheit mit allem.

Steg am See unter wolkenverhangenem Himmel, Bild in Schwarzweiss zu Blog-Artikel über Selbstwert von LICHTPUNKT LEBEN